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Zu Gast im Alumni-Referat...

„Wo die Physik aufhört, fängt die Kunst an.“


Beim diesjährigen Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters in der Festhalle Landau entstand ein spontanes Gruppenfoto (https://www.alumni-uni-koblenz-landau.com/post/das-alumni-referat-zu-gast-1). Anlass war der Auftritt der erfolgreichen Sängerin, „The Voice of Germany“-Teilnehmerin und Alumna Nora Brandenburger. Wir freuen uns, dass sich Frau Brandenburger, trotz vollem Terminkalender, Zeit genommen hat uns im Alumni-Referat zu besuchen und dieses Interview mit uns zu führen.


Sie haben von 2007 bis 2013 Physik und Bildende Kunst auf Lehramt an der Universität Koblenz-Landau studiert und einen Bachelor- und Masterabschluss erlangt. Warum haben Sie sich für diese ausgefallene Fächerkombination entschieden und, in Hinblick auf ihre aktuelle berufliche Tätigkeit, nicht Musik studiert?

Ein Musikstudium kam für mich nicht in Frage, da ich kein Instrument spiele. Außerdem habe ich mich bereits in der Schulzeit sehr für Physik und Kunst interessiert. Zwei Fächer die meiner Ansicht nach gut zusammenpassen, denn: „Wo die Physik aufhört, fängt die Kunst an.“ Trotzdem war ich damals die Erste an der Universität, die sich für diese Fächerkombination entschieden hat.


Wie sind Sie zum Singen gekommen?

Mein Talent wurde bereits von meiner Grundschullehrerin erkannt und gefördert. Zu Hause hingegen sang ich nie und meine Begabung blieb lange unentdeckt. Erst zu meiner Kommunion, als ich in der Kirche ein Solo sang, hörte mich meine Mutter zum ersten Mal singen und fiel aus allen Wolken. Im Gymnasium hatte ich das Glück einen engagierten Musiklehrer zu haben der mich, auch über die Schulzeit hinaus, unterstützte und mir viel ermöglichte. Während meiner gesamten Schulzeit habe ich im Chor gesungen und es sehr genossen ein breites Repertoire an Liedern, von Klassik bis Pop, zu interpretieren. Durch einen lustigen Zufall wurde ich mit sechzehn Jahren Sängerin einer Coverband. Damals wurde in der Lokalzeitung von einem Karaoke-Wettbewerb berichtet, den ich gewonnen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war die Coverband auf der Suche nach einer Sängerin und der Drummer der Band wurde durch den Zeitungsartikel auf mich aufmerksam. Er suchte im Telefonbuch nach meiner Telefonnummer, rief bei meinen Eltern an und fragte ob ich Interesse hätte Teil seiner Band zu werden. Der Drummer, Benjamin Schehl, ist mir über die vielen Jahre treu geblieben und noch heute mein Drummer!


Wann haben Sie sich entschieden Ihr Hobby zum Beruf zu machen?

Nach meinem Studium war ich als Lehrerin in einer Schule angestellt und nebenbei auch als Sängerin tätig. Aus Zeitgründen konnte ich aber, bei weitem, nicht alle Aufträge annehmen. 2017 habe ich dann meinen Job als Lehrerin gekündigt, um mich ganz meiner Karriere als Sängerin zu widmen. Mir ist bewusst, dass ich diesen Beruf nicht ewig ausüben werde. Umso wichtiger war es mir ein Studium zu absolvieren und erste Berufserfahrung als Lehrerin zu sammeln. Mit dieser Sicherheit im Gepäck, kann ich nun unbeschwert meiner Leidenschaft nachgehen.


Was haben Sie, seitdem Sie den Schritt zur Vollzeit-Sängerin gewagt haben, alles erlebt?

In den letzten Jahren war ich auf der ganzen Welt unterwegs (Thailand, Portugal, Mallorca, Ibiza, Ägypten, Fuerteventura etc.) und habe auf Hochzeiten, in Hotels und Clubs gesungen. 2017 stand ich mit meiner Show norADELE zum ersten Mal auf der Bühne. Die Show in Landau war in kürzester Zeit ausverkauft und es folgten Auftritte in Frankfurt und Umgebung. Mein Alltag ist sehr abwechslungsreich und mein Terminkalender stets voll. Wenn ich nicht gerade als Sängerin auftrete, bin ich mit der Organisation meiner Auftritte und Shows beschäftigt. Ich bin meine eigene Managerin, moderiere meine Shows selbst, schreibe jedes Angebot selbst, ziehe Sponsoren an Land und kümmere mich um meine eigene PR.

Und dann hat mich 2018 mein Mann auch noch heimlich bei „The Voice of Germany“ angemeldet. Es war Winter und mein allgemeiner Gemütszustand, sowie meine Motivation waren etwas gedrückt. Ich bin ohne jegliche Erwartungen bei der Vorauswahl zur TV-Show angetreten und hatte mich auch schon mit einer Freundin zum Kaffeetrinken verabredet - da ich davon ausging, dass ich da nicht lange bleiben würde. Es kam alles anders: Aus dem Kaffeetrinken wurde nichts, stattdessen hielt ich wenig später ein Ticket für die „Blind Auditions“ bei „The Voice of Germany“ in der Hand.


Wie weit ging die Reise bei „The Voice of Germany“ und was nehmen Sie von dieser Erfahrung mit?

Bei den „Blind Auditions“ drehten sich drei von vier Coaches für mich um. Ich entschied mich recht spontan und aus dem Bauch heraus für Yvonne Catterfeld. Nicht nur, weil Sie eine sehr sympathische Ausstrahlung hat, sondern auch, weil sie zu diesem Zeitpunkt noch kaum Frauen in ihrem Team hatte. Meine Entscheidung habe ich nie bereut. Es war sehr angenehm mit ihr zu arbeiten und sie ist sowohl vor als auch hinter der Kamera eine sehr bodenständige, freundliche und positive Person. Während meiner Zeit bei „The Voice of Germany“ habe ich in erster Linie gelernt, wie eine Fernsehshow funktioniert und an meiner Bühnenpräsenz gearbeitet. Gesanglich konnte ich nicht soviel mitnehmen wie erhofft. Im Viertelfinale, den „Sing-Offs“, schied ich aus der Show aus. Ich hätte noch nicht meine Stimme gefunden und höre mich zu sehr nach Adele an, hieß es als Begründung. Mit dieser Kritik konnte ich sehr gut leben, denn es war nie mein Anspruch Adeles Lieder zu verändern. Ich fühlte mich in meinem Weg bestärkt und entschied weiterhin mit der „norADELE Show“ aufzutreten und erfolgreich zu sein.


Warum Adele?

Ihre Texte sprechen mir aus der Seele, die Melancholie in ihrer Musik und die Tonlage passen perfekt zu mir. Es ist ein großes Ganzes, das dazu führt, dass ich mich ihr und ihrer Musik so verbunden fühle.


Wie soll es weitergehen, was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich möchte erstmal so weitermachen wie bisher. In unmittelbarer Zukunft, am 6. März 2020, trete ich wieder in Landau mit meiner „norADELE Show“ auf und auch sonst stehen schon viele tolle Auftritte an. Es wäre nur schön etwas mehr Zeit für Familie und Freunde zu finden. Aber ich liebe nun mal, was ich mache, und gebe dafür hundert Prozent.


Liebe Frau Brandenburger, vielen Dank für das spannende Gespräch. Wir werden Ihre Karriere weiterhin mit Interesse verfolgen und wünschen Ihnen alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft!


https://www.norabrandenburger.de/



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